Was ist erfrischender an einem heißen Sommertag als ein frisch gezapftes, kühles, spritziges Bier? Jeder kennt das prickelnde Gefühl des höchsten Genusses, wenn man durstig im Biergarten ankommt. Doch was genau bedeutet eigentlich ‚Frische‘ beim Bier? Gibt es frischeres und weniger frisches Bier? Wieviel trägt das Produkt selbst dazu bei und was liegt auf der Zunge des Konsumenten? Wir haben zu diesem durchaus komplexen Thema etwas recherchiert und mit Markus Hummel gesprochen, Brau- und Malzmeister, Spezialist für Qualitätssicherung, IHK-Prüfer für angehende Brauer- und Mälzer-Gesellen, Besitzer einer kleinen Braumanufaktur und Qualitätstechniker im Bereich Beverage bei der Envases Öhringen GmbH.
Frische beim Bier: Die Bedeutung von Zutaten und Brauprozess
Der erste Schritt zu frischem Bier beginnt mit den Zutaten. Die Qualität und Frische der Rohstoffe wie Wasser, Malz, Hopfen und Hefe spielen eine entscheidende Rolle. Frischer Hopfen beispielsweise verliert schnell seine ätherischen Öle und Aromen, die für den charakteristischen Geschmack und das Aroma von Bier verantwortlich sind. Deshalb setzen viele Brauereien auf Hopfenextrakte oder auf eine direkte und schnelle Verarbeitung von frischem Hopfen nach der Ernte, um die maximale Frische zu gewährleisten.
Der Brauprozess ist ein weiterer wichtiger Faktor für die Frische des Biers. Hier kommt es auf die richtige Technik und Sorgfalt an. Ein kontrollierter Brauprozess, der Kontaminationen verhindert und die Fermentation optimal steuert, trägt zur Frische bei. Ein weiterer kritischer Punkt ist die Lagerung des Biers. Nach der Abfüllung muss Bier kühl und dunkel gelagert werden, um Oxidation und Geschmacksverlust zu verhindern. Besonders bei ungefilterten und unpasteurisierten Bieren ist die richtige Lagerung entscheidend, da sie anfälliger für mikrobiologische Veränderungen sind.
Ein kurzer Ausflug in die Mikrobiologie
„Im Bier können keine pathogenen Keime wachsen, das heißt keine krankheitserregenden Keime. Hierfür ist der niedrige pH-Wert von 4,3 bis 4,5, der Alkoholgehalt und der Hopfen mit seiner aseptischen Wirkung verantwortlich“, kommentiert Hummel. „Sollte ein Bier durch Bierschädlinge kontaminiert sein, schmeckt dies der Konsument eigentlich sofort. Dies können zum Beispiel Milchsäure- oder Essigsäurebakterien sein. Diese Mikroorganismen befinden sich zahlreich in unserer Luft. Professionelle Brauereien sind jedoch auf einem technisch und hygienisch sehr hohen Level, dass dies nicht vorkommen kann“.
Frische beim Bier und die Rolle des Konsumenten!
„Fachlich gesehen hat Bier eine sogenannte ‚Geschmackskurve'“, erklärt Hummel. „Ein Bier, das nach etwa vier Wochen den Konsumenten erreicht, wird sicherlich positiver wahrgenommen als ein Bier, das nach sechs bis neun Monaten konsumiert wird. Es verliert etwas an Geschmack und kann leer bzw. weniger vollmundig schmecken“. Ein Bier schmeckt dann nicht mehr frisch, wenn man es als ’schal‘ empfindet. Aber das ist ein sehr subjektiver Eindruck eines jeden Biertrinkers. Was der eine als ‚frisch‘ empfindet, muss für den anderen nicht unbedingt stimmen. Hier ist auch die Biersorte egal. Wichtig ist eher der Kühlungsgrad. „Bei einer Außentemperatur von etwa 30 Grad wird ein 4 Grad kühles Bier als sehr erfrischend empfunden. Im Winter ist dieses Empfinden deutlich anders. Auch ein Bockbier mit 8% Alkohol wird im Sommer eher weniger erfrischend empfunden als in der kalten Jahreszeit. Bei hohen Temperaturen punktet eher ein gekühltes fruchtiges Weizen.“
Fassbier: Die Bedeutung der Rezenz
Ein frisch gezapftes Bier ist schon ein kleines Kunstwerk und schmeck ganz besonders frisch und lecker. Warum? Fassbier enthält fünf Prozent mehr Kohlensäure als Flaschenbier. Ein Fass hält mehr Druck aus als eine Flasche, so dass Fassbier mehr Bläschen im Mund bildet. Das bezeichnet man auch mit dem Fachausdruck ‚Rezenz‚. Das Prickeln und Perlen im Mund wird auch als ‚Frische‘ wahrgenommen.
Natürlich ist das Selbst-Zapfen ein ganz besonderes Highlight. Mit den Partyfässern von Envases ist das auch Zuhause problemlos möglich. Mit dem neue Zapfhahn erreicht man einen zusätzlichen Eindruck von Frische beim Konsumenten. Damit steigert sich der Durchfluss um 30%, man zapft schneller und effizienter und schafft eine noch perfektere Schaumkrone. Frische-Genuss pur mit dem Minikeg – egal ob im Kreis von Freunden, beim sportlichen Großereignis und im trauten Familienkreis. Probieren Sie es aus!