Pils ist nicht nur ein Synonym für deutsche Braukunst, sondern auch die meistgetrunkene Biersorte im Land. Kein anderes Bier erfreut sich einer so konstanten Beliebtheit wie das Pils. Doch was macht diese Biersorte so besonders, und warum ist sie seit Jahrzehnten ein Verkaufsschlager? In diesem Beitrag gehen wir auf die Geschichte, die Besonderheiten und die aktuelle Marktentwicklung von Pils ein und beleuchten, warum Pils die beliebteste Biersorte in Deutschland ist.
Die Geschichte des Pils: Vom böhmischen Ursprung zum deutschen Liebling
Pilsner Bier wurde erstmals im Jahr 1842 in der böhmischen Stadt Pilsen gebraut, die heute in Tschechien liegt. Der deutsche Braumeister Josef Groll entwickelte das erste Pilsner, ein untergäriges Bier mit einem klaren, goldenen Aussehen und einer kräftigen Hopfennote. In der tschechischen Provinz wuchsen zu dieser Zeit beste Gerstensorten (Haná) sowie eine der aromatischsten Hopfensorten (Saaz). Auch das tschechische Wasser war perfekt zum Bierbrauen geeignet, da es leicht sauer, wenig karbonisiert und schwefelarm war. Beste Grundvorraussetzungen also für Josef Groll ein Bier zu brauen, das anders war als alles, was die Brauwelt bis dahin kannte: Es war leichter, spritziger und hatte eine Bitterkeit, die für damalige Verhältnisse einzigartig war.
Die Innovationskraft, die Groll in Pilsen bewies, fand schnell Nachahmer in Deutschland. Besonders im Norden und Westen der Republik begannen Brauereien, Pils nach deutscher Brauart zu produzieren. Während in Bayern weiterhin eher malzbetonte Biersorten wie Helles und Dunkles dominierten, entwickelte sich das Pils schnell zum Lieblingsbier der Deutschen. Ab den 1960er Jahren setzte sich das Pils als beliebteste Biersorte in ganz Deutschland durch und hat seitdem seine Spitzenposition behauptet.
Was macht ein Pils aus? Typische Merkmale und Variationen
in klassisches Pils zeichnet sich durch seine goldene Farbe, eine klare Optik und eine feinporige Schaumkrone aus. Der Alkoholgehalt liegt in der Regel zwischen 4,5 und 5,0 Prozent, wobei es regionale Unterschiede gibt. Die Brauart des Pils ist untergärig, was bedeutet, dass die Hefe bei kühleren Temperaturen (zwischen 5 und 10 °C) arbeitet und sich am Boden des Gärtanks absetzt.
Der Geschmack des Pils ist von einer deutlichen Hopfenbittere geprägt, die für die frische und herbe Note sorgt. Typische Hopfensorten, die im Pils verwendet werden, sind beispielsweise Hallertauer, Tettnanger oder Saazer. Der Hopfen verleiht dem Pils nicht nur seinen charakteristischen Geschmack, sondern auch ein angenehmes Aroma, das von blumig bis leicht grasig reicht. Trotz der dominanten Hopfenbittere bleibt das Pils ausgewogen und angenehm zu trinken.
Pils als beliebteste Biersorte im Markt: Zahlen, Daten und Fakten
Pils macht in Deutschland nach wie vor über 50 Prozent des Biermarktes aus, in Norddeutschland sogar fast 70 Prozent. Laut dem Deutschen Brauer-Bund ist es damit unangefochten die meistverkaufte Biersorte des Landes. Auch in den Regalen der Getränkefachmärkte nimmt das Pils einen prominenten Platz ein. Während sich der Marktanteil von anderen Biersorten wie Hellem oder Craft Beer in den letzten Jahren etwas gesteigert hat, bleibt das Pils ein verlässlicher Umsatzbringer.
Ein Grund für die Dominanz des Pils ist seine Vielseitigkeit: Es passt zu einer Vielzahl von Gerichten, von der deftigen deutschen Küche bis hin zu internationalen Speisen. Pils wird nicht nur in Bars und Kneipen ausgeschenkt, sondern ist auch das Bier der Wahl für viele private Anlässe wie Grillabende, Geburtstagsfeiern oder Fußballabende. Genau deshalb wird es von vielen Brauereien auch seit Jahrzehnten gerne in unserem 5-Liter-Partyfass angeboten. Diese Alltagspräsenz macht es für Brauer und Getränkefachhändler zu einem wichtigen Produkt im Sortiment.
Bekannte und beliebte Brauereien für Pils in Deutschland: Tradition und Qualität, auch im Minikeg
Deutschland ist die Heimat vieler renommierter Brauereien, die sich auf die Herstellung von Pils spezialisiert haben und den Bierstil geprägt haben. Gerade wir von Envases freuen uns sehr, dass einige dieser bekannten Traditionsbrauereien auch auf das Minikeg als Gebinde für ihr Pils setzen:
- Bitburger Brauerei: Die Bitburger Brauerei aus Rheinland-Pfalz ist eine der bekanntesten Pils-Brauereien Deutschlands. Ihr „Bitburger Pils“ ist mit dem bekannten Slogan „Bitte ein Bit“ tief im Bewusstsein der deutschen Biertrinker verankert. Es zeichnet sich durch seine charakteristische Hopfenbittere und die kristallklare, goldene Farbe aus. Bitburger gehört zu den meistverkauften Pils-Bieren in Deutschland und ist sowohl in der Gastronomie als auch im Einzelhandel stark vertreten. Zur EM 2024 war Bitburger offizieller Bierpartner und setzte auch auf das Partyfass als attraktives Gebinde.
- Jever Brauerei (Friesisches Brauhaus zu Jever): In Norddeutschland ist die Jever Brauerei besonders beliebt für ihr „Jever Pilsener“. Dieses Pils steht für eine besonders kräftige Hopfung und einen trockenen, herben Geschmack, der es zu einem der markantesten Pils in Deutschland macht. Die Brauerei, die seit 1848 besteht, legt großen Wert auf die Verwendung regionaler Rohstoffe und ist für alle, die herbe Biere schätzen, eine erste Wahl.
- Warsteiner Brauerei: Die Warsteiner Brauerei im Sauerland zählt zu den größten Privatbrauereien Deutschlands und ist international bekannt. Das „Warsteiner Premium Verum“ ist ein klassisches Pils, das sich durch eine ausgewogene Mischung aus milder Hopfenbittere und leichter Malznote auszeichnet. Warsteiner setzt auf eine lange Brautradition und modernste Brautechnologie, um eine konstant hohe Qualität zu gewährleisten. Es ist sowohl im heimischen Markt als auch in vielen Exportmärkten beliebt.Krombacher Brauerei: Mit ihrem „Krombacher Pils“ gehört die Krombacher Brauerei zu den größten und erfolgreichsten Pils-Anbietern in Deutschland. Das Pils überzeugt durch einen milden und erfrischenden Geschmack mit einer ausgewogenen Hopfenbittere. Die Brauerei setzt auf weiches Felsquellwasser aus der Region, was dem Bier seinen einzigartigen Charakter verleiht. Krombacher Pils ist eines der meistverkauften Pils in Deutschland und steht in Supermärkten, Getränkemärkten sowie in der Gastronomie ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Krombacher nutzt seit 2021 sogar die exklusiv von Envases produzierten 5l-Frische-Fässchen, die als Gebinde ein großes Zukunftspotential haben.
- Veltins Brauerei (Brauerei C. & A. Veltins): Die Brauerei Veltins, ebenfalls im Sauerland ansässig, ist mit ihrem „Veltins Pilsener“ in Deutschland äußerst erfolgreich. Das Veltins Pils ist für seine frische Hopfennote und seinen feinherben Geschmack bekannt. Die Brauerei legt großen Wert auf eine traditionelle Brauweise und hohe Qualität. In den letzten Jahren hat Veltins besonders bei jüngeren Zielgruppen und im Eventbereich stark an Beliebtheit gewonnen und ist heute eine feste Größe auf dem deutschen Pils-Markt. Innovative Biersorten, ihr Fokus auf alkoholfreien Sorten und auch ihr beliebtes Pils im Minikeg sorgten 2023 für einen Rekordumsatz.
- Radeberger Brauerei: Aus Sachsen stammt die Radeberger Brauerei, die mit ihrem „Radeberger Pilsner“ ebenfalls eine wichtige Rolle im deutschen Pils-Segment spielt. Radeberger war das erste Bier, das in Deutschland ausschließlich nach Pilsner Brauart gebraut wurde, und hat sich seit seiner Gründung 1872 einen Namen gemacht. Das Radeberger Pilsner zeichnet sich durch eine feine Hopfenaromatik und eine leichte Malznote aus. Die Brauerei genießt einen Ruf für ihre hochwertigen Produkte und exportiert ihr Pils auch in viele Länder.
Pils in den USA: Der Einfluss europäischer Einwanderer
Der Pils-Stil erreichte die USA durch europäische Einwanderer, vor allem deutsche und tschechische Brauer, die sich im 19. Jahrhundert in den USA niederließen. Bekannte Brauereien wie Anheuser-Busch (Budweiser) oder Miller Brewing Company begannen, Lagerbiere nach Pilsner Art herzustellen, die sich schnell als Marktführer etablierten.
Obwohl amerikanische „Pilsner“ in der Regel eine leichtere Variante darstellen und oft weniger hopfenbetont sind als die europäischen Originale, haben sie den Pils-Stil maßgeblich geprägt und popularisiert. Amerikanische Pilsner machten Lagerbiere zu einem festen Bestandteil der amerikanischen Bierkultur, und Pils bleibt eine wichtige Referenz im amerikanischen Biermarkt, auch wenn es in den letzten Jahren Konkurrenz durch Craft Beer und IPA bekommen hat.
Asien: Aufstrebender Markt für Pils
In Asien, insbesondere in Ländern wie China, Japan und Südkorea, hat Pils in den letzten Jahrzehnten stark an Bedeutung gewonnen. Chinesische Marken wie Tsingtao, die ursprünglich von deutschen Brauern gegründet wurde, brauen Biere nach dem Pilsner-Stil. Der erfrischende und relativ leichte Charakter des Pils passt gut zu asiatischen Konsumgewohnheiten und klimatischen Bedingungen.
Auch japanische Brauereien wie Asahi, Kirin und Sapporo setzen auf Pilsner-Biere. Ihre Versionen sind häufig etwas leichter als die europäischen Vorbilder und zeichnen sich durch eine dezente Hopfennote aus, die gut mit der traditionellen japanischen Küche harmoniert. In Südostasien, wo das Klima heiß und feucht ist, ist Pils ebenfalls beliebt, da es als erfrischendes und leicht trinkbares Bier geschätzt wird.