Traditionsdesign neu interpretiert: Rothaus zeigt, wie’s geht

Das "Tannenzäpfle" von Rothaus ist laut "Brand Index 2021" Deutschlands stärkste Biermarke und nicht nur beim Schwarzwälder Landwirt, sondern auch beim Großstadt-Hipster beliebt. Anteil am Erfolg haben das seit 50 Jahren unveränderte Markenlogo, aber auch das Partyfass, mit dem sich neue Zielgruppen für das Traditionsbier aus Deutschlands höchstgelegener Brauerei begeistern lassen.

Eine kubistisch anmutende Frauenfigur hält einem lachend zwei Biergläser entgegen. Drumherum geometrischen Formen, die auf schwarzen Hintergrund knallbunt leuchten. Was auf den ersten Blick wie ein modernes Kunstwerk aussieht, ist tatsächlich ein Party-Bierfass. Genauer gesagt eines der vier neuen Minikegs von Rothaus. Es zeigt das charakteristische Schwarzwaldmädel, das bereits seit 50 Jahren als Marken-Logo die Produkte der Brauerei ziert. Das Besondere daran: Mit der limitierten Sonderkollektion hat Rothaus sein Traditionsdesign komplett neu interpretiert.

„Biergit Kraft“ heißt die fröhliche Dame, eine waschechte Hochschwarzwälderin in typischer Backenhaubentracht. Den fiktiven Namen haben ihr die Rothaus-Biertrinker in den 1990er Jahren gegeben. Er ist angelehnt an den Ausspruch „Bier gibt Kraft“. Heute ziert „Biergit“ nicht nur Bieretiketten, sondern auch Rucksäcke, Taschenmesser und Schlüsselanhänger. Und sie hat sogar einen eigenen Twitter-Account. Wen wundert es da, dass ihre Fangemeinde auch jenseits des Schwarzwalds stetig wächst!

Mit Mut und Fingerspitzengefühl: Traditionsdesign neu interpretiert

Seit den 1950er Jahren wirbt die Badische Staatsbrauerei Rothaus mit dem Schwarzwaldmädel – damals noch als fotorealistische Illustration. Seit 1972 ziert ihr grafisch-stilisiertes Konterfei die Bieretiketten des beliebten Rothaus-„Zäpfle“. Während andere Marken alles daran setzen, ihren Produkten einen modernen Touch zu verleihen, hält man im Schwarzwald seit 50 Jahren unverändert an dem traditionellen Logo fest. Ein Markenrelaunch? Für Rothaus undenkbar! Stattdessen gelingt der Brauerei genau das, woran viele scheitern: Mit Mut und Fingerspitzengefühl hat sie ihr Traditionsdesign über die Jahre immer wieder neu interpretiert.Tannenzaepfle_Rothaus

„Es ist immer spannend, wie der Verbraucher darauf reagiert“, sagt Daniel Weishaar, der als Teamleiter für den Vertriebsinnendienst/Export bei Rothaus zuständig ist. Die vier neuen Fässchen der Sonderedition hält er durchaus für „mutig“. Denn sie greifen das Thema „Biergit“ deutlich versteckter bzw. spielerischer auf als bisherige Designs. Mal wird nur ein überdimensionaler Ausschnitt des charakteristischen Frauen-Logos gezeigt, mal die komplette Biergit als Umrisszeichnung. Leuchtenden Farben und prägnante Kontraste verleihen dem traditionellen Motiv einen modernen Look. Auf den Rothaus-Schriftzug wurde bei manchen Minikeg-Designs sogar komplett verzichtet. Daniel Weishaar ist sich dennoch sicher: „Wer die Marke kennt, wird auch erkennen, dass es sich um Rothaus-Fässchen handelt.“ Eines schaffen die neuen Fässchen auf jeden Fall: Im Getränkeregal stechen sie sofort ins Auge!

Die Brauerei Rothaus ist vor allem bekannt für ihr „Tannenzäpfle„. Das würzig-frische Pils ist der Klassiker unter den Rothaus-Bieren und Namensgeber der „Zäpfle-Familie“. Das „Tannenzäpfle“ ist seit mehreren Jahren Deutschlands stärkste Biermarke – noch vor „Fernseh-Bieren“ wie Krombacher und Erdinger. Zu diesem Ergebnis kommt der „Brand Index 2021“ von Marktforscher Yougov und Handelsblatt, bei dem in einer Onlinebefragung 900.000 Verbraucher befragt wurden. Obwohl relativ teuer, ist das „Tannenzäpfle“ gerade auch bei jungen Leuten sehr beliebt und in vielen Großstädten längst zum Kultgetränk avanciert.

Rothaus ist Vorreiter beim Klimaschutz

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Außenansicht der Brauerei Rothaus

Woran das liegt? Zum einen natürlich an dem, wofür die Marke steht. „Werte wie Heimat, Tradition, Beständigkeit und Ruhe haben gerade in unserer bewegten Welt einen hohen Stellenwert bei unseren Verbraucherinnen und Verbrauchern“, betont Daniel Weishaar. Diesen fühlt man sich bei Rothaus als Staatsbrauerei natürlich besonders verpflichtet. Nicht umsonst übernimmt Rothaus auch beim Klimaschutz eine Vorreiterrolle. Schon heute zählt die Brauerei beim Energieverbrauch zu den Top 10 in Europa. Bis 2030 will Rothaus sogar „klimapositiv“ produzieren, also mehr CO2 kompensieren als verursachen.

Auch in Sachen Marketing ist Rothaus in vielerlei Hinsicht ein Vorbild. Via Social Media werden neue Zielgruppen erschlossen. Die etablierte Marke „Tannenzäpfle“ bildet die Basis, deren Traditionsdesign wird allerdings immer wieder neu interpretiert. Man ist in der Region verwurzelt, denkt aber trotzdem über den Tellerrand hinaus. Mit diesem Erfolgsrezept hat Rothaus über Jahrzehnte sein Markenimage gefestigt und insbesondere im hochpreisigen Marktsegment Boden gut gemacht.

Minikeg als Teil des Erfolgskonzepts

MiniKEG_Envases_Rothaus

Obwohl das „Tannenzäpfle“ traditionell an die 0,33l-Flasche gekoppelt ist, spielt auch das 5-Liter-Fässchen von Envases im Marketing der Brauerei eine wichtige Rolle. „Das ist einfach ein Produkt für die Gruppe, für gemeinsame Unternehmungen im Freien“, erklärt Daniel Weishaar. „Damit lassen sich unkompliziert große Mengen transportieren – zum Beispiel beim Ausflug oder Grillen mit Freunden. Und man hat immer den Charme eines frisch gezapften Bieres.“ Diese Vorzüge des Minikegs wisse gerade die jüngere Zielgruppe sehr zu schätzen. Und genau die will man auch mit den neuen farbenfrohen Minikeg-Sonderdesigns ansprechen. Ähnlich wie andere erfolgreiche Brauereien setzt Rothaus hierbei auf einen crossmedialem Marketingansatz. Dazu zählen klassische Aufsteller in den Supermärkten im Kernmarkt Baden-Württemberg genauso wie eine Social Media-Kampagne.

Bei den Sonder-Editionen spiele die limitierte Auflage eine große Rolle, weiß Daniel Weishaar. Deshalb hat man bei der aktuellen Kollektion von jedem der vier Motive auch nur 1500 Stück produziert. Das sei mit Envases erfreulicherweise überhaupt kein Problem, betont der Vertriebsexperte. Durch die limitierte Auflage avancieren die Sondereditionen regelmäßig zu beliebten Sammlerobjekten. „Bestenfalls will der Kunde unbedingt gleich alle vier Designs für seine Sammlung haben“, spekuliert Daniel Weishaar. Er ist sich jedenfalls sicher, dass die vier neuen Sonderdesigns, die Ende Mai auf den Markt kommen, wie immer großen Absatz finden werden. Und verrät dabei auch, dass die nächsten Minikeg-Ideen schon in den Startlöchern stehen: Da „Biergit“ 2022 ihren 50. Geburtstag feiert und somit bereits auf fünf Jahrzehnte zurückblickt, soll es nämlich im Laufe des Jahres eventuell sogar noch ein weiteres Sonderdesign geben. Die Minikeg-Freunde von Rothaus dürfen also gespannt sein…